info@praxis-khadra.de
0231 - 20 10 84
Brackeler Hellweg 91, 44309 Dortmund

Analchirurgie

Die Proktologie befasst sich mit sämtlichen Erkrankungen im Enddarm- und Analbereich. Hämorrhoiden werden separat im Unterpunkt ‚Hämorrhoiden‘ aufgeführt. Als Leitsymptome finden sich Juckreiz und Schmerz, beide oft sehr quälend, daneben Blutungen und anale Inkontinenzerscheinungen und bei Fisteln Eitersekretionen.

Fissur

Aus einer Schleimhautläsion kann sich bei der Passage von hartem Stuhl oder bei häufigem Stuhlgang ein verhärtetes, längsgerichtetes Ulcus entwickeln. Eine spontane Abheilung ist wegen spastischer Kontraktionen des inneren Schließmuskels erschwert. Wichtiges Symptom neben den Blutschlieren auf dem Stuhl ist der brennende Schmerzzustand nach dem Stuhlgang, der in den Rücken und in das Gesäß ausstrahlen kann und nach ca. 30 bis 60 Minuten durch Lösung des muskulären Spasmus nachlässt. Die Diagnose wird bei der körperlichen Untersuchung, die wegen der extremen Schmerzhaftigkeit sehr behutsam durchgeführt wird und durch die Enddarmspiegelung (Proktoskopie) in Lokalanästhesie oder Narkose gestellt. Die chronische Analfissur muss ausgeschnitten (exzidiert) und der innere Schließmuskel gespalten oder gedehnt werden.

Abszess oder Fistel

Ein Abszess entwickelt sich praktisch immer aus einer Infektion der Enddarmdrüsen, die zwischen dem inneren Schließmuskel und der Längsmuskulatur des Enddarmes liegen. Der Perianalabszess verursacht eine sehr schmerzhafte Schwellung, Rötung und Fieber, eine Fistel dagegen nur verschmutzte Unterwäsche. Schmerzen treten bei Fisteln nur auf, wenn das Sekret nicht abfließen kann, sie verschwinden, sobald die Fistel wieder zu fließen beginnt. Die Fistelöffnung liegt perianal, auf Druck entleert sich etwas Eiter. Therapeutisch wird der Analabszess eröffnet und ein Abfließen des Eiters mittels Drainage gewährleistet, die Analfistel wird bis zur Öffnung im Analkanal gespalten. Dabei verheilt auch der durchtrennte äußere Schließmuskel folgenlos.

Tumore

Es gibt gutartige Tumoren, die durch ein Fremdkörpergefühl verursachen, wie z. B. die hypertrophe Analpapille. Sie wird in Lokalanästhesie abgetragen. Weiterhin fallen hierunter auch die spitzen Kondylome, die auf einer Virusinfektion beruhen. Sie treten als warzenförmige Tumoren rasenartig oder einzeln mit rauer Oberfläche auf und greifen nur selten auf den Analkanal über. Sie verursachen Juckreiz und einen eitrigen Ausfluss, die Reinigung des Afters ist erschwert. Man behandelt Kondylome zunächst konservativ mit Podophyllin, sollte jedoch ein endoanaler Befall vorliegen, ist eine Abtragung mit der elektrischen Schlinge erforderlich.

Marisken

Marisken sind Hautläppchen, die sich um den After herum finden können und im Gegensatz zu äußeren Hämorrhoiden beim Pressakt nicht füllen und sich auch nicht ausdrücken lassen. Da sie eine optimale Reinigung des Anus verhindern, führen sie klinisch zu Ekzemen und Juckreiz. Sie müssen in Lokalanästhesie reseziert werden.